Unsere Darmbakterien sind echte Multitalente – sie beeinflussen weit mehr als nur die Verdauung. Immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie stark unser Mikrobiom mit anderen Körpersystemen vernetzt ist – vom Immunsystem über die Psyche bis hin zur Hautgesundheit und sogar dem Kinderwunsch. Im Rahmen des My Nature Shop Healthy Gut June, nimmt dich dieser Beitrag mit auf eine faszinierende Reise durch die verborgenen Kräfte unserer Darmflora.
Darmbakterien und Immunsystem – ein weltbekanntes Dreamteam!
In unserem Blogbeitrag Schluss mit Winterkrankheiten hast du bereits einen Überblick darüber bekommen, wie Darmbakterien dein Immunsystem gegen typische Winterinfekte schützen. Angefangen mit dem Mundkeim Streptococcus salivarius K12, der natürlicherweise den Mund- und Rachenraum besiedelt und die Mundflora als erste Kontaktstelle bei Infekten stärkt. Weitere wichtige Bakterienkulturen, wie Lactobacillus rhamnosus und Bifidobakterien, sorgen für eine robuste Darmflora, welche aktiv gegen Eindringlinge vorgeht, indem wichtige Immunzellen stimuliert und Antikörper gebildet werden können.
Die äußerst interessante Verbindung zwischen Darm und Lunge (sog. Darm-Lungen-Achse) wird durch das Thema Luftverschmutzung und Rauchen/Vapen immer populärer. Die ersten Pilotstudien ergaben, dass der Bakterienstamm Enterococcus faecium W54 die Lungenfunktion und Symptome starker Erschöpfung (Fatigue-Syndrom) verbessern kann.
Doch die Verbindung zwischen Darm und Immunsystem ist noch lange nicht alles! Die heutige Wissenschaft hat noch viele weitere und wichtige Einflüsse von Darmbakterien auf unser Wohlergehen im Fokus.
Darmbakterien für die Psyche
Wir leben in stark bewegten Zeiten mit einer anhaltenden Dynamik der Anspannung. Was mit COVID-19 begonnen hat, führte fast schon wie ein Dominoeffekt zu starker psychischer Belastung durch Isolation, Überforderung, Existenzangst und Perspektivlosigkeit.
Warum kommt hier der Darm ins Spiel? – Chronischer Stress, hohe Cortisolspiegel und alarmierende Botenstoffe bürgen ein großes Risiko für Leaky gut (übersetzt löchriger Darm), ein Zustand starker Schädigung der Darmschleimhaut. Ist der Darm einmal löchrig, fehlen nicht nur stellenweise „gesunde“ Darmbewohner, sondern auch eine Schutzbarriere zwischen Darm und Blutkreislauf: Schadstoffe, gebundene Gifte aus der Verdauung und Botenstoffe, sowie Allergene gelangen ungehindert aus dem Darm in den Blutkreislauf und können Entzündungsreaktionen im ganzen Körper auslösen. Auch können bestimmte Toxine – je nach Größe der Moleküle – die Blut-Hirn-Schranke überwinden oder diese durchlässiger machen. Ist die Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigt, können solche Stoffe auch ins Gehirn gelangen, was mit neuroinflammatorischen Prozessen (Entzündung im Gehirn) in Verbindung gebracht wird – etwa bei Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen oder sogar neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer oder Depressionen.
Daher gilt zu allererst: Darmbarriere stärken und „Lücken schließen“! L-Glutamin, Lecithin, Zink und Vitamin B12 fördern die Zellteilung und stärken eine empfindliche Darmschleimhaut.
Da deine Darmbesiedelung zudem dafür zuständig ist, über Hormone (z.B. Serotonin) und Stoffwechselprodukte (z.B. GABA) deine Stimmung und dein Verhalten stark zu beeinflussen, gilt es, gute Darmbakterien aufzustocken:
Im Rahmen einer Situationsanalyse bei 558 Apothekern und Ärzten während des COVID-19-Ausbruchs, konnten Symptome wie Nervosität, Müdigkeit und Erschöpfung signifikant verringert werden durch die Einnahme eines Probiotikums mit den Bakterienstämmen Lactobacillus casei W56, Lactobacillus acidophilus W22, Lactobacillus paracasei W20, Bifidobacterium lactis W51 und W52, Lactobacillus salivarius W24, Lactococcus lactis W19, Lactobacillus plantarum W62 und Bifidobacterium bifidum W23.
Bakterien, welche deine Psyche beeinflussen können, werden übrigens „Psychobiotika“ genannt.
Anders als bei adaptogenen Pflanzen und Griffonia simplicifolia, gibt es bislang keine Warnung vor der Probiotika-Einnahme bei bereits laufender Therapie mit Antidepressiva – sie können die Therapie gegebenenfalls sogar unterstützen. Falls du dennoch Zweifel hast, frage bitte deinen behandelnden Arzt oder Therapeuten.

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Darmbakterien bei Wunden und Ekzemen – deine Haut lebt!
Auf unserer Haut finden sich Bakterien, Pilze und Milben. Ob „gut“ oder „böse“ entscheidet sich über die Zusammensetzung der Darmbakterien. Ist das Darmmilieu aus dem Gleichgewicht, haben störende Keime auch auf der Hautoberfläche leichtes Spiel: insbesondere auf Wunden finden sich häufig Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Enterobakterien. Und diese loszuwerden wird zunehmend immer schwieriger.
Insbesondere das Metabolische Syndrom und Durchblutungsstörungen können die Wundheilung erschweren. Der Verlauf von einer akuten zu einer chronischen Wunden ist möglich, sodass typischerweise Antibiotika verschrieben werden – bei Bedarf mehrmals jährlich. Dass die Bakterien, welche die Infektion (egal ob lokal oder systemisch) verursacht haben, auf diese Art und Weise der Wundtherapie resistent gegen das Antibiotikum werden können, ist kein Wunder und keine Seltenheit. Daher ist die Suche nach weiteren, unterstützenden Maßnahmen zur Wundheilung ganz besonders wichtig!
Als Anfang 2020 eine Studie publiziert wurde, in der ein Bakterienstamm Lactobacillus plantarum besonders aggressive Hautkeime (Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus) zügeln konnte, wurde dem Thema Symbioselenkung bei chronischen Wunden eine neue Bedeutung verliehen.
Durch die orale Einnahme eines speziellen Probiotikums bei Diabetikern mit chronischen Wunden, konnte sich die bakterielle Zusammensetzung der Wunde nach sechs Monaten von pathogen zu weniger pathogen verschieben. Hier ist zwar noch Luft nach oben, aber es zeichnet sich bereits ein wertvoller Ansatz der Bakterientherapie ab, welchen wir bei My Nature Shop auf jeden Fall beobachten werden! Wir halten dich auf dem Laufenden.
Und wie ist es bei Neurodermitis?
Aber nicht nur Wunden sind quälend – auch chronisch entzündliche Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, oder aber Akne können schmerzen, Tag und Nacht Juckreiz verursachen und einen um den Nerv bringen. Hauptübeltäter: Staphylococcus aureus. Je mehr davon, desto schlimmer die Symptome. Da die meisten Pflegeprodukte und Medikamente lediglich kurzzeitig für Abhilfe sorgen, bis ein neuer Schub aufkommt, sind sie keine wahrhaftige „Lösung“ für das Kernproblem: eine ungünstige bakterielle Besiedelung von Haut und Darm. Ganz besonders bei Neurodermitis zeigt sich, dass das Mikrobiom eine leitende Rolle übernimmt. Nährt man die Haut (über den Darm) mit reichlich „Futter“ für die Bakterien (z.B. Inulin und Maltodextrin) und kleidet die (Schleim-)Haut mit reichlich Lactobacillen und Bifidobakterien aus, kann das Hautmikrobiom innerhalb weniger Wochen stabilisert werden. Symptome wie Juckreiz, Trockenheit, Schuppen und Rötung bilden sich wieder zurück.
Wir erleben zudem einen Wandel in der Kosmetik
Zum ersten Mal können probiotische Bakterien tatsächlich in Cremes stabilisiert werden, sodass sie lebendig (statt bisher ohne aktiven Stoffwechsel) auf die Haut kommen! Dort arbeiten sie aktiv gegen pathogene Keime und besiedeln lokal die betroffene Stelle. Für uns definitiv ein Grund zum Jubeln!
Darmbakterien bei Kinderwunsch
Zugegeben, Kinderwunsch ist ein komplexes Thema, welches meist (ca. 40%) beide Partner betrifft. Integrative Kinderwunschpraxen und -institute beschäftigen sich deswegen nebst der hormonellen Ausgangslage ihrer Patienten mit den folgenden Aspekten:
- Zuckerstoffwechsel
- Lebensstil
- Mangel an Mikronährstoffen (z.B. Vitamin D, Coenzym Q10 und Selen)
- bakterielle Zusammensetzung von Scheidenflora und Ejakulat
Denn ob sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet, ist auch vom Mikrobiom der Gebärmutter abhängig.
Bei der sogenannten vaginalen Dysbiose – also einer Fehlbesiedelung der Vagina – kommt es zum Schwund wichtiger Milchsäurebakterien, welche die Scheidenflora optimal halten. Folglich setzt sich häufig der pathogene Keim Ureaplasma parvum in der Scheidenregion durch. Dieser wird beim Thema Kinderwunsch mit Unfruchtbarkeit, Infektionen und Totgeburten in Verbindung gebracht wird. Eine gezielte Lenkung der Scheidenflora über spezielle Probiotika mit den Bakterienstämmen Lactobacillus crispatus LBV88, Lactobacillus rhamnosus LBV96, Lactobacillus gasseri LBV150N und Lactobacillus jensenii LBV116 kann die pathogene Besiedelung signifikant eindämmen, wie eine Studie gezeigt hat.
Doch wichtig ist es zu verstehen, dass sich die Mikrobiota von Frau und Mann gegenseitig beeinflussen können. Es ist also wichtig für ein gesundes Milieu beiderseits zu sorgen.
Auch ist bekannt, dass ein Mikrobiom der Gebärmutter, das zu mehr als 90% aus Lactobacillen besteht, mehr Erfolg verspricht: bei IVF-Implantationen, der Schwangerschaftsrate, sowie der Lebendgeburtenrate, als ein Mikrobiom mit weniger als 90% Lactobacillen.
Ist die Mikrobiom-Lenkung ein potenzieller Durchbruch beim Thema Kinderwunsch? Wir hoffen es!

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Starke Aussichten für die Zukunft
Ob für starke Abwehrkräfte, innere Balance, gesunde Haut oder einen erfüllten Kinderwunsch – die Darmbakterien spielen eine zunehmende Rolle. Es lohnt sich, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, denn mit der richtigen Unterstützung können sie zu wahren Verbündeten für ganzheitliches Wohlbefinden werden.